Neues Spielfeld in Neuenhaus ist mehr als ein Kunstrasenplatz

Nach zweijähriger Planungs- und Bauphase hat der SV Borussia Neuenhaus seinen neuen Kunstrasenplatz eingeweiht. Benannt wurde der „Dennie-und-Geert-Jugendplatz“ nach den beiden Vereinsmitgliedern Dennie Gortmann und Geert Olthoff, die am 24. März 2015 ums Leben kamen, als ein psychisch kranker Co-Pilot in Suizidabsicht eine Passagiermaschine auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zum Absturz brachte und 149 unschuldige Menschen – unter ihnen Dennie und
Geert – mit sich in den Tod riss.

Unter den geladenen Gästen waren auch die Familien Olthoff und Gortmann sowie ehemalige Freunde der Verstorbenen. In seiner Eröffnungsrede erinnerte der Borussia-Vorsitzende Detlef ter Haar an dieses schreckliche Ereignis: „Wenn so etwas sonst durch die Nachrichten kam, war es meistens in weiter Ferne. Zwar nah genug, um Mitgefühl zu zeigen, aber weit genug weg, um nicht betroffen zu sein. Und ausgerechnet diesmal waren es zwei von unseren Jungs.“

Er zeichnete das Bild von zwei jungen Männern, die wie ihre Väter und Brüder bereits im Kindesalter dem runden Leder hinterherrannten und die durch den Fußball eine tiefe Freundschaft verband.

Im Sommer 2019 traten Jürgen Gortmann und Günter Olthoff stellvertretend für ihre Familien an den Verein heran und berichteten von einem Hilfsfonds der Lufthansa, mit dem Projekte in Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes gefördert werden konnten. Die Familien boten an, sich für ein Projekt einsetzen zu wollen, dass Borussia zugutekommen sollte. Die Vereinsverantwortlichen hatten schnell eine Idee, denn seit vielen Jahren bestand der Wunsch, einen Kunstrasenplatz zu schaffen.

Nachdem das Kuratorium seitens des Hilfsfonds grünes Licht gab, konnten die Neuenhauser mit einer Fördersumme von 200.000 Euro planen. Ebenfalls an der Finanzierung beteiligt sind der Kreissportbund, der Landkreis und die Stadt Neuenhaus. Detlef ter Haar richtete seinen Dank an alle, die dieses Projekt ermöglicht hatten– insbesondere die Familien Olthoff und Gortmann.

Günter Olthoff wandte sich in einer emotionalen Ansprache an die Gäste. Er beschrieb die schwere Zeit der beiden Familien nach der Tragödie. Und er schilderte die Dankbarkeit darüber, wie in einer bewegenden Trauerfeier mehr als 1.000 Teilnehmer Abschied von Dennie und Geert nahmen und unter anderem gemeinsam die Fußballhymne „You’ll never walk alone“ sangen. Auch eine Gedenkstehle im Dinkelstadion, die seit 2015 an Dennie und Geert erinnert, habe die Familien sehr berührt. „Das Kunstrasen-Projekt wäre ganz sicher auch im Sinne von Dennie und Geert gewesen. Wir haben nun einen echten Ort des lebendigen Gedenkens an sie geschaffen“, sagte Günter Olthoff.

Der Neuenhauser Samtgemeindebürgermeister Günter Oldekamp betonte, dass vor allem die Kinder mit diesem Platz noch viel Freude haben werden. Ebenso wie Oldekamp dankten auch der KSB-Vorsitzende Bodo Werner und die Kreisrätin Gunda Gülker-Alsmeier allen Beteiligten. Sie freue sich, dass nun ein ganzjähriger Trainingsbetrieb insbesondere für die Kinder und Jugendlichen gewährleistet sei, betonte Gülker-Alsmeier.

Für die offizielle Einweihung des Kunstrasenplatzes ließen alle anwesenden Gäste schwarz-weiße Luftballons über dem Dinkelstadion steigen. Anschließend durfte ein Einweihungsspiel mit E-Jugendlichen der Borussia nicht fehlen.