Folge 17 – September 2022

Vor 15 Jahren:

Die deutschen Frauen verteidigen ihren WM-Titel durch ein 2:0 gegen Brasilien!

Bei der Frauen-WM in China gelingt es dem deutschen Team als erster Mannschaft
überhaupt, den Titel zu verteidigen. Nach dem Gewinn der Vorrundengruppe A (11:0 gegen
Argentinien, 0:0 gegen England, 2:0 gegen Japan), einem 3:0 gegen Nordkorea im
Viertelfinale sowie einem 3:0 im Halbfinale gegen Norwegen lautet der Endspielgegner am
30. September 2007 Brasilien, das sich im Halbfinale mit 4:0 gegen die USA durchgesetzt
hat.
Vor 31.000 Zuschauern in Shanghai bleibt die deutsche Elf, die mit vier Frankfurterinnen
antritt, auch im 6. WM-Spiel ohne Gegentor und gewinnt am Ende die hochklassige Partie
durch Tore von Birgit Prinz (52. Minute) und Simone Laudehr (86. Minute, Kopfball) mit 2:0.
Bitter für die Brasilianerinnen: Ihre Starspielerin Marta scheitert in der 64. Minute mit
einem Foulelfmeter an der deutschen Torfrau Nadine Angerer, die eine ganz starkes Spiel
abliefert.
Die Weltmeisterinnen: Nadine Angerer (Turbine Potsdam), Kerstin Stegemann
(Wattenscheid 09), Annike Krahn (FCR Duisburg), Ariane Hingst (Djurgardens IF), Linda
Bresonik (SGS Essen), Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt), Simone Laudehr (FCR Duisburg),
Renate Lingor (1. FFC Frankfurt), Melanie Behringer (SC Freiburg) [Martina Müller (VfL
Wolfsburg)], Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt), Sandra Smisek (1. FFC Frankfurt) [Fatmire
Bajramaj (FCR Duisburg)]; Trainerin: Silvia Neid
Vor 50 Jahren:

Michael „Ata“ Lameck bestreitet das erste seiner 518 Bundesligaspiele für den VfL Bochum

Vor genau 50 Jahren, am 16. September 1972, läuft er erstmals für den VfL Bochum in der
Bundesliga auf: Michael Lameck, geboren 1949 in Essen, von Mitspielern und Fans nur
„Ata“ gerufen. Der Spitzname ist angelehnt an das gleichnamige Putzmittel, mit dem die
Eltern den kleinen Michael nach dem Fußballspielen auf dem Ascheplatz immer sauber
schrubben mussten. Nach drei Jahren bei Schwarz-Weiß Essen in der Regionalliga West
(1969 bis 1972) erobert „Ata“ sofort einen Stammplatz beim VfL und wird in der Saison
1972/73 in allen 34 Bundesligaspielen eingesetzt. So wird es auch in 10 weiteren seiner
noch folgenden 15 Bundesligaspielzeiten in Bochum sein. Nur in seiner letzten Saison beim
VfL, der Spielzeit 1987/88, als er bereits 38 Jahre alt ist, bestreitet er weniger als 30
Saisonspiele für die „Unabsteigbaren“! Am Ende der Karriere hat es der stets zuverlässige
Abwehrspieler auf insgesamt 518 Bundesligaspiele gebracht, womit er in der ewigen
Bestenliste der Bundesligaspieler Rang 9 belegt. Gleichzeitig ist er damit der Spieler mit den
meisten Bundesligaeinsätzen, der nie in die A-Nationalmannschaft berufen wird (immerhin
bestreitet er aber 9 B-Länderspiele). Auf die Frage, warum es mit der A-Nationalelf nicht
geklappt hat, antwortet Lameck: „Zu meiner Zeit war der VfL einfach zu klein.“ Die
Nichtberufung in die A-Nationalmannschaft tut seinem Legendenstatus beim VfL Bochum
jedoch beileibe keinen Abbruch. Wie es kam, dass er so lange spielte und dem VfL stets
treu blieb? Ata Lameck sagt dazu: „99,9 Prozent der Spiele stand ich von der ersten bis zur
letzten Minute auf dem Platz (…). Ich hatte das Glück, dass meine Knie und Gelenke nie
ernsthaft verletzt waren. (…) Ich habe mich wohlgefühlt und meine Verträge immer
frühzeitig verlängert. Der VfL war mit mir zufrieden und ich habe überhaupt keinen Anlass
gehabt, meine Heimat zu verlassen. Ich war bodenständig, daher bin ich bis heute in
Bochum.“ Nach der Spielerkarriere blieb Ata Lameck dem VfL erhalten: als A-Jugendtrainer,
Amateurtrainer und Assistent bei den Profis sowie als Organisator der
Traditionsmannschaft.
Vor 70 Jahren:

Erstes DDR-Länderspiel

Nachdem die DDR im Juli 1952 endlich vollwertiges Mitglied der FIFA geworden ist,
bestreitet ihre Nationalmannschaft am 21. September 1952 ihr erstes offizielles
Länderspiel. Das Spiel gegen Polen findet vor 35.000 Zuschauern in Warschau statt und
endet mit einer klaren 0:3 Niederlage. Alle drei Tore für die Polen fallen in den letzten
zwanzig Minuten.
Die erste DDR-Nationalelf: Wolfgang Klank (Dessau), Karl-Heinz Wohlfarth (Babelsberg),
Werner Eilitz (Vorwärts Leipzig), Horst Scherbaum (Vorwärts Leipzig), Herbert Schoen (VP
Dresden), Georg Rosbigalle (Erfurt), Günter Schröter (VP Dresden). Heinz Fröhlich (Chemie
Leipzig), Günter Thorhauer (VP Dredsen), Günter Imhof (Halle), Johannes Matzen (VP
Dresden), Siegfried Meier (Zwickau); Trainer: Willi Oelgardt
N. Voshaar [Lit.: Kai Griepenkerl: „Ata, Ennatz, Susi, Yyyves – 82 Köpfe des Revierfußballs“ (2012) / Kicker-Almanach 2022 (2021) / Wikipedia]