Folge 15 – Juli 2022

Vor 25 Jahren:

Die deutschen Frauen verteidigen ihren EM-Titel

Beim EM-Endturnier der Frauen in Norwegen und Schweden trifft die deutsche
Frauennationalmannschaft am 12. Juli 1997 im Finale von Oslo auf Italien.
Im Halbfinale hatten die deutschen Frauen die Schwedinnen mit 1:0 bezwungen (Tor:
Bettina Wiegmann, 84. Minute), die Italienerinnen waren durch ein 2:1 gegen die
Spanierinnen ins Endspiel eingezogen.
Zur Halbzeit führt das deutsche Team durch ein Tor von Sandra Minnert aus der 23. Minute
mit 1:0, in der 49. Minute markiert Birgit Prinz den Endstand von 2:0. Damit verteidigen die
deutschen Frauen ihren 1995 bei der Heim-EM errungenen Titel. Es ist bereits der vierte
EM-Titel für die deutsche Frauennationalelf.
Die Europameisterinnen: Silke Rottenberg (Sportfr. Siegen), Stephanie Jones (SG
Praunheim), Kerstin Stegemann (Eintracht Rheine), Doris Fitschen (SG Praunheim), Sandra
Minnert (FSV Frankfurt), Ariane Hingst (Hertha Zehlendorf), Maren Meinert (SG Rumeln-
Kaldenhausen) [Claudia Klein (GW Brauweiler)], Bettina Wiegmann (GW Brauweiler), Pia
Wunderlich (SG Praunheim), Birgit Prinz (FSV Frankfurt) [Sandra Smisek (FSV Frankfurt)],
Monika Meyer (Sportfr. Siegen), Claudia Müller (Fortuna Sachsenroß Hannover);
Trainerin: Tina Theune
Vor 40 Jahren:

WM-Finale in Madrid: Deutschland unterliegt Italien mit 1:3

Die WM `82 in Spanien bringt für Europameister und Mitfavorit Deutschland einige
Tiefpunkte: Die 1:2-Auftaktniederlage gegen die sträflich unterschätzten Algerier, das
„Freundschaftsspiel“ gegen Österreich, das als „Schande von Gijon“ in die Annalen eingeht,
weil beide Mannschaften nach dem 1:0 für Deutschland in der elften Minute (Tor: Horst
Hrubesch) das Fußballspielen einstellen, da das Ergebnis beiden Kontrahenten zum
Weiterkommen reicht, sowie das brutale Foul des deutschen Keepers Harald „Toni“
Schumacher am Franzosen Battiston, der dabei schwer verletzt wird.
Trotzdem erreicht das deutsche Team nach Überstehen der Zwischenrunde (dort: 0:0 gegen
England und 2:1 gegen Spanien) und dem Halbfinal-Drama gegen Frankreich (1:1 nach 90
Minuten, 3:3 nach 120 Minuten, 5:4 im Elfmeterschießen) das Finale in Madrid.
Die Halbfinalpartie gegen die Franzosen hat jedoch soviel Kraft und Energie gekostet, dass
die deutsche Mannschaft am 11. Juli 1982 im Endspiel gegen Italien, das im Halbfinale
Polen mit 2:0 besiegt hatte, mehr oder weniger chancenlos ist. Zwar gestaltet sich die
torlose erste Halbzeit noch relativ ausgeglichen, in Halbzeit zwei treffen die Italiener dann
aber innerhalb von 25 Minuten drei Mal (57. Rossi, 69. Tardelli, 81. Altobelli). Den
Deutschen gelingt lediglich noch das Ehrentor zum Endstand von 1:3. Torschütze in der 83.
Minute ist Paul Breitner.
So kehrt man zwar als Vizeweltmeister heim, der Ruf der Mannschaft hat jedoch sehr
gelitten, zumal es bereits im Trainingslager zu diversen unschönen Vorfällen gekommen
war (im Buch der Süddeutschen Zeitung zur WM 1982 heißt es: „Die Mannschaft hatte die
Vorbereitung viel zu locker genommen und im Trainingslager am Schluchsee, später in
`Schlucksee´ umbenannt, auch das Trinken ausführlich geübt und dabei um teure Autos
gepokert“).
Die deutsche Endspielaufstellung:
Harald Schumacher (1.FC Köln), Manfred Kaltz (HSV), Uli Stielike (Real Madrid), Karlheinz
Förster (VfB Stuttgart), Bernd Förster (VfB Stuttgart), Wolfgang Dremmler (Bayern
München) [Horst Hrubesch (HSV)], Paul Breitner (Bayern München), Karl-Heinz
Rummenigge (Bayern München) [Hansi Müller (VfB Stuttgart)], Hans-Peter Briegel (1.FC
Kaiserslautern), Pierre Littbarski (1.FC Köln), Klaus Fischer (1. FC Köln); Trainer: Jupp Derwall
Vor 110 Jahren:

Rekord-Länderspielsieg bei Olympia: 16:0 gegen Russland!

Nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei ihrer ersten Olympiateilnahme nach einem
1:5 zum Auftakt gegen Österreich bereits keine Medaillenchancen mehr hat, trifft sie am 1.
Juli 1912 in der sogenannten `Trostrunde´ auf Russland. Bei dieser Begegnung im
Stockholmer Olympiastadion kommt es zum bis heute höchsten Sieg einer deutschen
Nationalelf. Nach einer 7:0-Führung zur Halbzeit erhöhen die Deutschen in der zweiten
Halbzeit auf sage und schreibe 16:0, wobei allein das Sturmduo vom Karlsruher FV,
Gottfried Fuchs und Fritz Förderer, 14 Treffer markiert (Fuchs 10/ Förderer 4). Die weiteren
Treffer erzielen Emil Oberle und Karl Burger.
Die Rekordsieger: Adolf Werner (Holstein Kiel), Hans Reese (Holstein Kiel), Walter Hempel
(Sportfreunde Leipzig), Karl Burger (SpVgg Fürth), Dr. Josef Glaser (Freiburger FC), Camillo
Ugi (VfB Leipzig), Karl Uhle (VfB Leipzig), Fritz Förderer (Karlsruher FV), Gottfried Fuchs
(Karlsruher FV), Emil Oberle (Phönix Karlsruhe), Otto Thiel (BFC Preußen Berlin)
N. Voshaar
[Lit.: Süddeutsche Zeitung: „WM-Bibliothek – Spanien 1982“, 2005/ Raphael Keppel: „Deutschlands Fußballländerspiele“, 1989 / Kicker-
Almanach 2022 (2021) / Wikipedia]